Italien steht vor schwerer Aufgabe, bei Rhine-Ruhr 2025 den Hattrick im Volleyball der Männer zu schaffen
BERLIN – Italien erwartet ein harter Konkurrenzkampf, wenn das Team das dritte Volleyballgold nacheinander bei dem am 16. Juli in Berlin beginnenden Turnier der Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games anstrebt.
Die Titelverteidiger wurden in die knifflige Gruppe D gelost. Dort erwarten sie die Republik Korea (Südkorea), die erstmals teilnehmenden USA sowie Gastgeber Deutschland, dessen Trainer Christian Dünnes den europäischen Rivalen zum Favoriten stempelt, den es zu schlagen gelte.
„Das ist eine harte Gruppe“, sagt Dünnes. „Italien hat Stammspieler aus der ersten Liga. Es wird eine große Herausforderung, sich gegen sie durchzusetzen.“
„Die USA sind grundsätzlich eine Topnation im Volleyball, insbesondere ist ihre Universitätsliga sehr stark. Sie werden gewiss von Anfang an ein Topteam aufstellen.“
„In der Gruppe ist jeder gewonnene Satz eine starke Leistung. Jedes gewonnene Spiel ist hoch einzuschätzen.“
Italien hat als Gastgeber in Neapel bei den FISU Games 2019 das Turnier gewonnen. Sie haben den Titel vor zwei Jahren im chinesischen Chengdu verteidigt. Finalgegner war in beiden Fällen Polen. Mit ihrem Topscorer Giulio Magalini, der allein im Finale in Chengdu 14 Punkte beisteuerte, hat Italien gute Chancen, ihren Titel in der Bundeshauptstadt zu verteidigen.
California dreaming
Die USA lassen sich vom Team der University of California, Irvine (UCI), vertreten und hoffen auf Überraschungserfolge gegen die führenden Volleyballnationen. UCI hat viermal die nationale Meisterschaft errungen und ist regelmäßig unter den Top 10 im US-College-Sport zu finden.
Das gegenwärtige Team hat dieses Jahr den Rekord von zehn Siegen in Serie in der Volleyball-Liga der Männer im Rahmen der National Collegiate Athletic Association (NCAA) eingestellt.
Polen bekommt es auf seiner Mission, nach zwei verlorenen Finalspielen nun endlich aus Silber Gold zu machen, in Gruppe C mit Kolumbien, Argentinien und dem Bronzemedaillengewinner von Chengdu, der Volksrepublik China, zu tun.
Michal Gierzot gehörte bereits dem Team an, das 2023 mit 0-3 im Finale an Italien scheiterte, und hofft nun diesmal das Turnier als Sieger zu beenden.
Außenangreifer Stal Nysa von PSG ist einer von drei polnischen Spielern, die in der obersten polnischen Volleyball-Liga, der PlusLiga, spielen. Außer ihm sind das Trefl Gdansks Diagonalangreifer Aliaksei Nasevich und JSW Jastrzębski Wegiels Mittelblocker Jordan Jerzy Zaleszczyk.
Polens Frauen schafften ebenfalls den Sprung aufs Podium in Chengdu und werden in Berlin sicherlich mehr als die damals erreichte Bronzemedaille anstreben.
Ihre Außenangreiferin Weronika Szlagowska hat schon in der polnischen Nationalmannschaft gespielt und verfügt über große Erfahrung aus der obersten polnischen Spielklasse, der TauronLiga. Sie war 2023 mit 21 Punkten im Spiel um Bronze eine Schlüsselspielerin und hat sich sicherlich vorgenommen, Polen zu weiteren Erfolgen zu führen.
Die Chinesinnen beginnen ihre Mission Titelverteidigung in der Gruppe A mit Spielen gegen die Debütantinnen aus der Mongolei sowie Argentinien und Deutschland.
„China ist der absolute Favorit, wir müssen versuchen mitzuhalten“, sagt der deutsche Bundestrainer Dünnes. „Unser realistisches Ziel ist Platz zwei, aber das wird alles andere als leicht.“
Twin towers
Frankreich kann auf die 18-jährigen Zwillingsschwestern Kallista und Nina Jioshvili-Ravva bauen, die hoffen, in die Fußstapfen ihrer Eltern zu treten und in der Gruppe B gegen Japan, Chile und Tschechien Ausrufezeichen zu setzen.
Die Zwillinge sind Teil einer wahren Volleyball-Dynastie: Ihre in Georgien geborenen Eltern, Alexandre Jioshvili und Victoria Ravva, haben beide professionell gespielt. Victoria ist dreimalige Champions League MVP und hat 19 französische Meistertitel gewonnen.
Das Volleyball-Turnier erstreckt sich über neun Tage und findet an vier Berliner Veranstaltungsorten statt: der Max-Schmeling Halle, in der Großen Sporthalle des Sportforums, der Ballsporthalle Köpenick und im Horst-Korber-Sportzentrum.
Die beiden erstplatzierten Mannschaften in den vier Gruppen spielen im Achtelfinale gegeneinander. Die Manner- und Frauenfinalspiele um Gold sind für den 23. bzw. den 24. Juli vorgesehen.
FGNS pl/mb
Photos: © FISU